Hunde sind „gesund“

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SIND HUNDEHALTER „IMMUNISIERT“?

Wer eng mit Haustieren zusammenlebt, ist ab und an Corona-Viren ausgesetzt. Im Tierreich kommen diese Viren gar nicht so selten vor, allerdings töten sie ihren Wirt selten, beim Hund verursacht Corona Durchfall, der meist gut behandelbar ist.

Hundehalter leben eng mit ihren Tieren zusammen, dass sie dadurch mit dem Virus in Kontakt kommen, ist wahrscheinlich. Allerdings stecken sie sich nicht an, der Durchfall bleibt beim Hund.

EINE STUDIE AUS ITALIEN

Eine Studie behauptet nun, dass die Coronafälle, in den ruralen Gebieten, rund um Wuhan um einiges sanfter verliefen und glimpflicher ausgingen, als in der Stadt. Die italienischen Wissenschaftler, die hinter dieser Studie stehen, vermuten, dass durch den engen Kontakt mit Tieren (Hunden und Rindern), eine gewissen Immunisierung stattfindet, daher hätte SARS-CoV-2 weniger „Wucht“, wenn es zu einer Infektion kommt, die Chance auf eine Infektion, sei zudem geringer.

Diese Annahme wird von einem Forschungsteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der Universität „Magna Græcia“ in Catanzaro in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Veterinärwissenschaften der Universität Mailand, der Abteilung für biotechnologische Grundlagenwissenschaften, den Intensiv- und perioperativen Kliniken der Katholischen Universität vom Heiligen Herzen und der Abteilung für Labor- und Infektionswissenschaften der Fondazione Policlinico Universitario Gemelli IRCCS getätigt.

Es ist eine Vermutung, eine fundierte aber letztlich doch nur eine Möglichkeit, die wissenschaftlich noch genauer untersucht werden muss.

Die Vermutung basiert auf der Tatsache, dass die Stämme des Coronavirus, die in der Natur in den Organismen von Hunden zirkulieren, eine Ähnlichkeit mit dem Erreger haben, der den Ausbruch des neuen Stammes SARS-CoV-2 verursachte.

Das Immunsystem eines Hundehalters ist also, aufgrund der Bekanntschaft mit Caninen Corona, vorbereitet auf den neuen Mutant, SARS-CoV-2, der die aktuelle Pandemie verursacht hat.

EINE STUDIE AUS KANADA

In einer Studie aus Kanada ist auch von Hunden die Rede, in dieser Studie wird die Theorie vertreten, dass „die Wiege“ von SARS-CoV-2 ,. überspitzt gesagt, in einem 60 Jahre alten Hundehaufen zu suchen sei. Xuhua Xia von der Universität von Ottawa ist Experte für die molekularen Wechselwirkungen zwischen Viren und ihren Wirten. Seiner Meinung könnten die Hundegedärme, zumindest theoretisch, der Ort gewesen sein, wo das Virus die entscheidende Veränderung durchlaufen hat.

WIESO DER HUND

Für die Studie haben Forscher das Genom von mehr als 1.200 Coronaviren untersucht und dabei eine wichtige Ähnlichkeit zwischen SARS-CoV-2 und seinem nächsten bekannten Verwandten, dem Fledermaus-Virus BatCoV RaTG13, entdeckt, nämlich die Art und Weise, wie sie der tierischen bzw. menschlichen Abwehr entgehen können.

Viren die das Verdauungssystem befallen sind erfolgreicher, dieses ist leichter zu knacken als das Atemwegsystem. Auf der Suche nach weiteren tierischen Viren, die dem Abwehrsystem auf diese Weise entgehen und vor allem den Verdauungsapparat betreffen, sind die Studienautoren auf Coronaviren gestoßen, die in den Gedärmen von Hunden leben. Darauf basiert die Annahme, dass der Hund ein Zwischenwirt sein könnte, denn ein direkter Sprung von Fledermaus zu Mensch ist unwahrscheinlich.

Laut Dr.Xia könnten streunende Hunde Fledermaus-Fleisch gefressen haben. Im Darm der Vierbeiner sei der Selektionsdruck hoch gewesen. Dort habe das Virus gelernt sich anzupassen. Das ist allerdings reine Theorie – denn bisher hat man keinen entsprechenden viralen Vorgänger bei streunenden Hunden entdeckt. Die genetischen Veränderungen können genauso gut in den Verdauungsorganen eines anderen Säugetiers passiert sein. Fakt ist: Man weiß aktuell nicht, in welchem Zwischenwirt das Virus die Fähigkeit entwickelt hat, auf den Menschen überzuspringen.

ITALIEN VERSUS KANADA – UND DIE ROLLE DES HUNDES

Während nun die italienischen Wissenschaftler glauben, dass die Nähe zum Hund „heilsam“ ist, weil eine Art Immunisierung durch diesen engen Kontakt stattfindet, ist Dr. Xia in Kanada davon überzeugt, dass der Hund als Zwischenwirt fungiert hat. Beide Theorien sind bislang unbewiesen. Stimmiger erscheint der italienische Ansatz, da er immerhin auf einer Art „Feldstudie“ beruht. Die Menschen in den ruralen Gebieten erkrankten nachweislich seltener und wenn, dann weniger schwer.

DER HUND IST JEDENFALLS GUT FÜRS HERZ

Alle guten Dinge sind drei und so sein noch eine weitere Studie genannt. Die beschäftigt sich damit, dass Hunde anscheinend die Fähigkeit haben, Herzerkrankungen zu senken. Kardiovaskuläre Erkrankungen verursachen weltweit 45% der Todesfälle (2016). Hundehalter sind körperlich aktiver und sie sind aufgrund ihrer Hunde ausgeglichener. Das belegen Studien.

Mit Corona hat das nicht direkt zu tun – aber – man weiß, dass die Gefäße eine wichtige Rolle spielen, wenn man mit SARS-CoV-2 in Berührung kommt, leidet man an einer Gefäßerkrankung, dann hat man schlechtere Karten.

FAZIT

Hunde scheinen mehr Vorteile als Nachteile zu haben. Hundehalter sind meist fit, da sie ausgeglichen sind und regelmäßig Bewegung machen. Wenn die italienischen Wissenschaftler recht haben, dann immunisieren sie ihre Zweibeiner sogar, quasi eine Impfung auf vier Pfoten.

ZUM NACHLESEN

Link zur italienischen Studie
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1286457920300484

Link zur Studie Hund versus Herzerkrankung
https://www.nature.com/articles/s41598-017-16118-6


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