Ulli Stein stirbt mit 73 Jahren in seinem Haus in Hannover
Ulli Stein, am 26. Dezember 1946 in Hannover geboren, wurde bekannt als Cartoonist. Ursprünglich war er gar kein so guter Zeichner. Uli Stein, der mit richtigem Namen Ulrich Steinfurth heißt, wäre fast Lehrer geworden. Zu Beginn hatte er es mehr mit dem Wort, als mit dem Strich. Texten hatte Stein parallel zum Studium gelernt. In Berlin arbeitete er als freier Journalist, Fotograf und Drehbuchautor für Radio-Comedy. Er sagte über sich und das Zeichnen:
Mein Problem war, dass ich anfangs nicht zeichnen konnte. Anfangs habe ich Comics nur mit Köpfen und viel Text gezeichnet und mich erst später an die weiteren Proportionen herangetraut
Ullis Stein an seinem 65.Geburtstag
Stein sei mit 73 Jahren unerwartet in seinem Haus bei Hannover gestorben, teilte seine Stiftung für Tiere in Not mit. Seine Beerdigung fand bereits im engsten Freundeskreis statt. Stein soll an der Parkinson-Krankheit gelitten haben, sein Tod soll für sein Umfeld dennoch überraschend gekommen sein.
Hunde, Mäuse, Katzen, Pinguine
Der ehemalige Journalist veröffentlichte ab Anfang der 80er Jahre seine ersten Zeichnungen, die ihm rasch vor allem durch einen frechen Humor bekannt machten. Die von Stein gezeichneten Mäuse, Katzen, Hunde und Pinguine sind nach Angaben der von ihm gegründeten Stiftung auf fast 200 Millionen Postkarten in mehr als 13 Millionen Büchern verewigt. Seine Cartoons erschienen europaweit.
Eine Marktlücke
1982 kam Koch mit der Idee Postkarten zu gestalten. Sein späterer Verleger, Gerd Koch, entdeckte Ulli Stein, die Entwürfe für eine Postkartenserie war der Beginn. Cartoon-Karten gab es damals auf dem deutschen Markt nicht. Stein und Koch füllen diese Marktlücke und es funktioniert. Bis heute wurden mehr als 80 Millionen Karten und elf Millionen Uli-Stein-Bücher verkauft.
Der Tierfreund und die Stiftung für Tiere
Ulli Stein liebt Tiere, einen Teil seines Erfolges will er zurückgeben. Die Uli-Stein-Stiftung für Tiere in Not wird 2018 gegründet. Mit dem Geld werden Projekte und Vereine unterstützt. Auf der Webseite kann man nachlesen, was die Stiftung bisher geleistet hat.
Der erste Cartoon an den man sich erinnert
Das war der mit der Katze, den Pinguinen und dem Eisberg. Er zeigte eine Katze in einem aufblasbaren Gummirettungsring im Wasser vor der Eisbergkulisse, umlagert von Pinguinen mit sehr langen Schnäbeln. Und die Katze sagte: „Macht kein‘ Scheiß, Jungs!“ Der Cartoon hat Dynamik, man kann sich vorstellen, dass die Pinguine mit ihren Schnäbeln dem Reifen die Luft auslassen könnte, Katzen mögen bekanntlich kein Wasser.
Der Hundeliebhaber Ulli Stein
Hund mochte er, das merkt man, an der Art wie er sie gezeichnet hat und das merkt man auch in den, etwas weniger bekannten, Hundefotos. Stein hat Hunde nicht nur gezeichnet, er hat sie auch fotografiert. Es gibt einige Bücher, die seine Hunde-Cartoons sammeln, es gibt Kalender und es gibt das Aufstellbuch „Für echte Hundefreunde“, mit einem Mix aus Fotos, Cartoons und witzigen Sprüchen.
Text: dognews/apa/apa
Bild: Holger Hollemann/APA